Der Frankenschnellweg steht für mehr Feierabend?

Die Stadt schreibt:

„60.000 Bürgerinnen und Bürger sparen sich 10 Minuten pro Tag! Das sind pro Jahr insgesamt 2.500 Minuten Zeitersparnis für jeden – gut 40 Stunden!
Durch den geplanten Tunnel zwischen der Rothenburger Straße und der Anschlussstelle Südring (Otto-Brenner-Brücke) können die Fahrzeuge täglich flüssig und ohne Wartezeiten an Ampeln fahren. Damit wird der Verkehrsfluss auf und rund um den Frankenschnellweg verbessert und die Wohngebiete Gostenhof, Gibitzenhof- / Landgrabenstraße werden verkehrlich entlastet. Nicht zuletzt führt der verbesserte Verkehrsfluss zu weniger Stauungen und damit verbundenen Emissionen, da weniger Brems- und Anfahrvorgänge erfolgen. Der Verkehr wird aufgeteilt und dank Tunnel und Verteilerebene besser gelenkt. So können Pendler in Nürnberg entspannter zur Arbeit und nach Hause gelangen und mehr Feierabend genießen.“

Unsere Meinung:

Nur die Autofahrer*innen, die den städtischen Bereich von Nürnberg durchqueren, werden – wenn sie Glück haben – Zeit sparen. Für alle Motorisierten mit Ziel Innenstadt, Südstadt, Gostenhof oder St. Leonhard wird der „persönliche“ Stau etwas versetzt an der nächsten Ampel beginnen und zeitlich kein Gewinn bringen. Auch Radfahrer*innen und Fußgänger*innen werden weiterhin beim Queren des Frankenschnellweges auf mindestens drei Ampeln Rücksicht nehmen und somit keinen Nutzen für „mehr Feierabend“ haben.

Dass die Wohngebiete im Umfeld des Frankenschnellweg durch einen Ausbau entlastet werden, kann aus dem Verkehrsgutachten nicht herausgelesen werden. Sowohl in der Rothenburger Straße Richtung Plärrer und Sundersbühl als auch in der Schwabacher Straße wird ein Autoverkehrsanstieg prognostiziert (5-8%). Dort geht es für Radfahrer*innen derzeit sowieso schon recht eng zu.