Die neue Asphaltwüste

Kein Park – nirgendwo

Gostenhof und St. Leonhard sind dicht bebaute Quartiere, öffentliche Freiräume sind knapp. Wenn der Durchgangsverkehr dort unter der Erde verschwindet, klingt das zunächst ja nach einer guten Idee. Nur – auf dem Dach der Schnellstraße sind nicht weniger, sondern mehr Fahrspuren als heute geplant! Im  sogenannten Abschnitt Mitte werden weitere sechs Fahrspuren angeordnet, zusätzlich Abbiegestreifen und Rampen. Lediglich die Restfläche zwischen Bahndamm und Straße soll „begrünt“ werden. Ohne Bezug zur Bebauung, dem Verkehrslärm ausgesetzt, wird sich dort aber niemand gerne aufhalten.

Kein Spaß zu Fuß und per Rad

Die Trennwirkung der Straße bleibt also erhalten und wird sogar noch verstärkt werden. Fuß- und Radwege werden nicht nach den Bedürfnissen der Nutzer geplant, sondern begleiten lediglich die Fahrspuren. Der Entwurf ist allein am Autoverkehr ausgerichtet. Fußgänger sind in Schrittgeschwindigkeit unterwegs und nehmen ihre Umgebung ganz anders als durch die Windschutzscheibe wahr. Sie fühlen sich in einem kleinteiligen, abwechslungsreichen Umfeld wohl. Radfahrer sind zwar schneller unterwegs, sie erhalten aber mit den geplanten Umwegen, engen Kurven und Querungsstellen ebenfalls kein attraktive Verbindungen. In den Bahnunterführungen bleiben beide an den Rand gedrängt, Fahrspuren sind auch hier offensichtlich wichtiger.

Neue Einfallschneise

Der Bereich der alten Güterhallen am Kohlenhof ist momentan nur gering genutzt. Ein prima Gelände für noch mehr Autoverkehr! Die „Neue Kohlenhofstraße“ soll 4-spurig Richtung Plärrer geführt werden und damit auf den Altstadtring. Zwischen Bahnhof und Plärrer staut sich der Verkehr bereits heute. Wie soll da künftig eine noch stärkere Belastung bewältigt werden? Kommt als nächstes der zweistöckige Ausbau des Frauentorgrabens?