Städtebau ohne Leitbild

Ein Park auf dem Tunnel?

Als Beispiel für innerstädtische Straßentunnel wird gerne der Petuelpark am Mittleren Ring in München angeführt. Aber der Petuelpark stellt eine Verbindung zwischen zwei angrenzenden nutzungsgemischten Stadtteilen her, die zuvor durch den mittleren Ring getrennt waren. Was soll in Nürnberg verbunden werden? Der Stadtteil Steinbühl und das ohnehin abgeschlossene Gewerbegebiet Sandreuth? Am Südring endet der neue „Park“ genauso im Nichts wie „An den Rampen“. Nebenbei ist der „Park“ auch noch weder geplant noch finanziert.

Trennen statt verbinden

Städtebauliche Chancen bestehen an ganz anderer Stelle: Eine Entwicklung der Gebiete südlich der Bahn vor allem zwischen RothenburgerStraße und Janssen-Brücke. Weststadt und Sündersbühl sind Entwicklungsgebiete in bester Stadtlage mit einer potentiell hervorragenden Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel. Dort soll aber die vorhandene Zäsur durch die Stadtschnellstraße noch weiter zu zementiert werden.

In die Zukunft denken

Stadtentwicklung denkt in die Zukunft – die Planungen für den Frankenschnellweg stammen aus der Vergangenheit. Inzwischen haben sich die Vorstellungen für den Verkehr doch deutlich verändert. Wir wissen nicht, was in 20 oder 30 Jahren sein wird. Wie hoch wird der Ölpreis sein? Fahren nur noch abgasfreie und leise Elektroautos durch unsere Städte und wenn ja, wieviele? Gute Planung zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Entscheidungsspielraum für die Zukunft erweitert und nicht einschränkt.

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