Dicke Luft

Ungelöste Probleme

Gemäß der „Luftqualitätsrichtlinie“ des Europäischen Parlaments gilt bereits seit dem Jahr 2010 für den Luftschadstoff Stickstoffdioxid europaweit ein durchschnittlicher Jahresgrenzwert von 40 μg/m3. In mehreren deutschen Städten wurde der NO2 -Jahresgrenzwert im Jahr 2010 und auch in den Folgejahren nicht eingehalten. Auch für den Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen werden die Grenzwerte überschritten. An der Messstation Von-der-Tann-Straße wurde im Jahr 2014 ein Durchschnittswert von 49 μg/m3 gemessen. Die EU-Kommission ist der Auffassung, dass die in Deutschland bislang ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität nicht wirksam und angemessen genug waren und hat deshalb bereits ein Mahnverfahren gegen Deutschland eingeleitet.

Problematische Lösungen

Tatsächlich ist der geplante kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs Bestandteil des aktuellen Luftreinhalteplans. Mit der Realisierung dieses Projekts soll eine durchgehende Stadtautobahn geschaffen werden, die auf dieser Straße zu erheblichem Mehrverkehr führen würde. Dieses Projekt ist damit gänzlich ungeeignet, die Luftbelastungssituation zu verbessern. Hier wären nach der Realisierung auf Grund der Konzentration der Abgase an den Tunnelportalen dauerhafte Grenzwertüberschreitungen zu erwarten.

Immissionen für Viele

Aufgrund des Mehrverkehrs auch im übrigen Straßennetz werden die belasteten Bereiche innerhalb der Stadt Nürnberg verlagert und tendenziell noch stärker belastet. Beim Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren mussten die Vertreter der Stadt Nürnberg zugeben, dass es auch außerhalb des Ausbaubereichs und sogar auf Fürther und Erlanger Stadtgebiet zu Mehrbelastungen der Anwohner bei Lärm- und Abgasimmissionen kommen wird.

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