Wem nutzt der Ausbau?

Fehler im System

Der Bau des Frankenschnellweges war schon immer eine grobe Fehlplanung. Die Verkehrsplanung des Bundes sieht bis heute vor, dass der durchgehende Autobahnverkehr nördlich und östlich um Nürnberg herumgeführt wird. Der Ziel- und Quellverkehr wird über Stichstrecken zum mittleren Ring geführt, über den dann die Verteilung erfolgt. Diese sinnvolle Grundidee wurde durch den Bau des Frankenschnellweges zwischen Jansenbrücke und Nopitschstraße konterkariert.

Fernverkehr

Im Moment ist der Frankenschnellweg schon eine Durchfahrtsstrecke, die autobahnmäßig ausgebaut werden soll. Wegen der häufigen Staus leiten Navigationsgeräte meist den Fernverkehr noch nicht über die kürzere Verbindung A73. Mit dem kreuzungsfreien Durchbau wird sich das ändern. Ist der Frankenschnellweg nicht mehr durch Ampeln unterbrochen, so wird dies so lange Verkehr anziehen, bis erneut Staus die Trasse unattraktiv erscheinen lassen. Für Nürnberg ist nichts gewonnen, im Gegenteil: Die höhere Kapazität führt zu mehr Verkehr im Stadtgebiet und damit zu mehr Lärm und Abgasen.

Hafenverkehr

Der Nürnberger Hafen ist von Bamberg und Würzburg kommend nur über die Autobahnen um die Stadt herum oder über die – mautfreie – Durchfahrt auf dem Frankenschnellweg erreichbar. Das Problem ist, dass es im Norden keine andere geeignete Verbindung zwischen dem Frankenschnellweg und der Südwesttangente gibt. Eigentlich kann man nur überlegen, wie man LKW-Fahrern trotz der längeren Strecke dazu bringt, die Route über die Autobahnen um Nürnberg herum annehmen. Doch diese Frage wird kaum gestellt.

Pendlerverkehr

In der Diskussion steht viel stärker der Pendlerverkehr im Vordergrund, für den eine ungehinderte Durchfahrt gefordert wird. Warum überlegt man nicht, wie man diesen Verkehr auf umweltverträgliche Weise abwickeln könnte? Die Pendler wollen zu einem großen Teil in den Bereich innerhalb des mittleren Rings. Ein Stau an der ersten Ampel nach freier Strecke ist völlig normal. Es wäre sinnvoll, ihn möglichst weit draußen zu halten. Stattdessen sind am geplanten Tunnel aufwändige Bauwerke zur Ein- und Ausfahrt geplant und damit neue stauanfällige Situationen geschaffen.

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