Der FSW im Frankenfernsehen

Am 29.07.25 berichtete das Frankenfernsehen in der Reihe „Guten Abend Franken“ über den Frankenschnellweg und das Bürgerbegehren.

Hier können Sie den Beitrag nachschauen (ab Minute 06:53): Link zum Beitrag in „Guten Abend Franken“

Bemerkenswert sind die Äußerungen führender Politiker im Beitrag (richtig: es sind nur Männer, die den FSW besonders wollen):

Andreas Kriegelstein, CSU: „Wir wollen das Thema jetzt in die Umsetzung bringen, weil wir auch glauben, dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter diesem Projekt steht.“
Unsere Meinung: Das stimmt: sie können es nur glauben, denn gefragt wurde die Bevölkerung während der gesamten Planungszeit nie!
Die Bewohner, die von ihren Bürgervereinen dazu befragt wurden, sind mehrheitlich gegen den geplanten Ausbau.

Nasser Ahmed, SPD: „Wir haben den Menschen im Westen aber versprochen: Lärmschutz, Stadtreparatur, mehr Grün. Und deswegen sagen wir: Wir müssen vor allem an den Ausbauplänen im Westen festhalten.
Unsere Meinung: Kann man die Erweiterung um eine Fahrspur „Stadtreparatur“ nennen? Wie geht das Versprechen von „mehr Grün“ mit den für den Ausbau nötigen massiven Baumfällungen zusammen?

Bürgermeister Christian Vogel, SPD: „Dass die Luftbelastung letztendlich nicht an die Anwohner kommt, dass oben drüber ein sogenannter „Grüner Deckel“ entstehen kann.“

Unsere Meinung: Diese Aussage ist von den Tatsachen besonders weit entfernt:

  1. Der Verkehr soll lt. der Planung der Stadt (!) westlich der Rothenburger Straße um 29% zunehmen. Da der Frankenschnellweg eine mautfreie Verbindung handelt, dürfte es sich in starkem Maß um Schwerlastverkehr handeln.
    – Die Feinstaubbelastung (v.a. durch den Reifenabrieb) für die Anwohnerinnen erhöht sich entsprechend. Die schädliche Wirkung von Feinstaub ist hinreichend belegt. Die Belastung in Nürnberg ohnehin schon hoch.
    – In diesem Bauabschnitt sind keine Lärmschutzmaßnahmen geplant.
  2. Was glaubt Hr. Bürgermeister Vogel, was mit den Luftbelastungen passiert, die sich im Tunnel ansammeln? Fakt ist: sie verschwinden nicht etwa auf magische Weise im Tunnel, sondern werden an den Enden in konzentrierter Form an die Bewohner abgegeben.
  3. Der „Grüne Deckel“ ist noch nicht mal projektiert. Nach den aktuellen Planungen besteht er zu einem großen Teil aus weiteren Straßen. Er muss also „Grauer Deckel“ heißen.

Insgesamt Bemerkenswert: Es wurde von den Vertretern der Stadt, die sich für den Ausbau stark machen kein (!) ernstzunehmendes Argument vorgebracht, warum der teure Ausbau für die Bürgerinnen von Nürnberg einen Vorteil darstellt (deshalb ist das gängigste Argument von Befürwortern auch lediglich: „baut endlich, damit die Diskussion vorbei ist“).

Die negativen Konsequenzen (falls auch der Tunnel gebaut würde) sind klar:

  1. Eine hohe Verkehrsbelastung während der ca. 12-jährigen Bauzeit für die benachbarten Viertel.
  2. Eine enorme Kostenlast für die Stadt durch den Bau
  3. Eine enorme Kostenlast für die Stadt für den Unterhalt (1,5 – 2 Mio. € – pro Jahr!)
  4. Eine deutlich erhöhte Feinstaubbelastung nach Fertigstellung (die auch nicht durch Lärmschutzwände oder einen Tunnel eingehegt wird)
  5. Die Vernichtung von bestehendem Grün
    (neu angepflanztes Grün braucht Jahrzehnte, um die Leistung von bestehenden Grünflächen zu erreichen)
  6. Ein extrem hoher CO2-Ausstoß durch die große Menge verbauten Betons.