Die Stadt schreibt:
„Kein Ausbau? Dann wäre eine Sanierung notwendig: hohe Baukosten (aber kaum Zuschüsse) und jahrelange Bauarbeiten ohne Verbesserung der Verkehrssituation. Der kreuzungsfreie Ausbau bietet ein enormes Potenzial für die Stadt und ihre Lebensqualität. Ein Verzicht auf diesen Ausbau hätte zur Folge, dass zwar jahrelang Baumaßnahmen durchgeführt würden, sich dabei aber verkehrstechnisch nichts ändern würde. Denn: Es wäre eine Sanierung im Bestand notwendig, da in den letzten Jahren nur die notwendigsten Instandhaltungsarbeiten am Frankenschnellweg und im Umfeld durchgeführt wurden – eben im Hinblick auf den kreuzungsfreien Ausbau.“
Unsere Meinung:
Die Stadt kennt offenbar nur Ausbau oder Nicht-Ausbau. (Urbane) Alternativen zum kreuzungsfreien Ausbau hat sie nie ernsthaft erwogen.
Was ist an einer Autobahn quer durch Nürnberg mit bis zu acht Fahr- und Abbiegespuren an der Oberfläche zukunftsorientiert? Und das ganze keine 800m von der Innenstadt Nürnberg entfernt. Die derzeitige Planung setzt keine der städtischen Lage angemessenen gestalterischen Akzente, sondern führt den Außerorts-Charakter als anbaufreie Autobahn fort. Was hat das bitte mit Lebensqualität in einer Stadt zu tun?
Andernorts gibt es durchaus auch Stadtstraßen mit ähnlicher Verkehrsbelastung, z.B. die Leopoldstraße in München. Diese Beispiele verbinden eine leistungsfähige Hauptstraße mit urbaner Bebauung (Büros, Läden, auch Wohnen). Solche Stadtboulevards sind keine Fußgängerzonen: Der Autoverkehr ist vorhanden, aber nicht allein prägend, da es breite Gehwege, Radverkehrsanlagen, Straßenbäume und Cafés gibt. Somit ließen sich auch die Stadtteile Gibitzenhof, St. Leonhard und Gostenhof urban verbinden. Dieses neue Stadtviertel hätte überdies einen optimalen Anschluss an den ÖPNV.