Der Aufbruch in die Verkehrswende muss jetzt beginnen – nicht irgendwann.
Wieland Backes, Aufbruch Stuttgart
Was in Nürnberg noch undenkbar scheint, passiert gerade in Stuttgart: Durch den Rückbau der dortigen Stadtautobahn soll mehr Aufenthaltsqualität entstehen. Dazu hat die Stadt einen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt. Ziel ist, die vorhandene Verkehrsfläche und das Verkehrsaufkommen um 50 Prozent zu verringern! Vor allem die trennende Wirkung der Fahrspuren soll aufgelöst werden. Dieser Hintergrundbericht lässt auffällige Parallelen zu Argumenten der Nürnberger Verkehrspolitik deutlich werden. Nur, das bei uns noch an dem Monster geplant wird, das Stuttgart bereits wieder loswerden möchte.
Zum selben Stadtraum hatte zuvor die Initiative „Aufbruch Stuttgart“ renommierte Verkehrsplaner aus Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeladen: In einem mehrtägigen Workshop versuchten sie – zumindest auf dem Papier – ein neues Zeitalter einzuläuten – eines jenseits von Staus, Lärm und Abgasen, mit öffentlichen Räumen, die auch Fußgängern und Radfahrern Raum bieten, mit Straßen und Plätzen, die zum Flanieren und Verweilen einladen – der Abschied vom längst überholten Ideal der autogerechten Stadt. Die inspirierenden Ideen können in den Vorträgen nachgelesen werden.